In einem TAZ Bericht vom 12. April 2022 unter der Überschrift „Völkisch inspirierte Seminare“[1] wurden dem Forschungsinstitut Gaudium in Vita völkische und (zumindest mittelbar) antisemitische Motive nachgesagt. Diese Fehleinschätzung fällte der Autor ohne Rücksprache mit dem Verein. Der Bericht ist gespickt mit subtilen, inhaltlich falschen Aussagen und Formulierungen, die das Institut offenkundig in Misskredit bringen sollen. Mit einer seriösen und neutralen Berichterstattung hat dieser Bericht nichts zu tun.

Vor dem ersten Absatz wird ein Foto der Toreinfahrt gezeigt und behauptet, man könne „auf einem verwitterten Holzschild über der Zufahrt“ Schullandheim lesen. Der erste Absatz soll dem Leser suggerieren, er oder Kollegen von ihm seien im März 2022 selbst vor Ort gewesen und hätten tobende Kinder auf dem bedrohlichen Anwesen hinter dem verwitterten Holzschild beobachtet. Dass der Schriftzug „Schullandheim“ bereits Wochen vor dem beschriebenen Seminar erneuert wurde und das Herbstlaub längst beseitigt war, fiel ihm dabei wohl nicht auf. Fraglich ist, wann und mit welcher Motivation Andrea Röpke, die als Urheberin des Fotos angegeben ist, die herbstliche Aufnahme der Toreinfahrt machte. Fest steht, ihre Aufnahme steht in keinem zeitlichen Zusammenhang mit dem geschilderten Seminar.

Bereits die Einleitung „Völkisch inspirierte Seminare“ enttarnt den Autor Andreas Speit. Es ist ihm entweder schlechte Recherche oder gezielte Verleumdung zu unterstellen. Der Untertitel „In Niedersachsen lassen sich Eltern für eigene Lernangebote schulen. Die Kinder sollen staatlicher Kontrolle entzogen werden.“ entspringt einzig Speits Fantasie. Die Teilnehmer entsprechen einem Querschnitt der Gesellschaft, sowohl Profession als auch Herkunft betreffend und sind zu einem großen Teil kinderlos. Eine völkische Inspiration zu unterstellen, ist genauso Unsinn, wie zu behaupten, dass die Teilnehmer ihre Kinder staatlicher Kontrolle entziehen wollen. Beweise legt Herr Speit nicht vor.

Im Artikel wird im weiteren Verlauf die Schetinin Pädagogik angerissen. Anstelle jedoch inhaltlich auf den Kernpunkt der Pädagogik, die intrinsische Motivation der Kinder, einzugehen, wurde der Schwerpunkt möglicher nationalistischer Motive Schetinins gewählt, um im Anschluss die Vergangenheit Nicole Wolfs derart gezielt zu sezieren, dass beim Leser eine angedichtete antisemitische und / oder rechte Gesinnung hängen bleibt. Durch ihre Mitgliedschaft in der Kleinpartei Deutsche Mitte soll eine antisemitische Haltung Wolfs suggeriert werden, die keiner Überprüfung standhalten würde. Kritik am aktuellen Finanzsystem hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Vielmehr ist diese einer linken politischen Haltung zuzuordnen. Die Recherchetätigkeiten des Autors beschränken sich offenkundig einzig auf die Suche nach Verbindungen in den rechtspolitischen Bereich. So übersah er, dass Wolf weder einen Abgrenzungsbeschluss gegen rechts noch gegen links mittrug, solange dieser legitimierte Parteien beinhaltete. Wolf sieht es als notwendig an, sich grundsätzlich von radikalen Gruppierungen jeglicher Art abzugrenzen, die verfassungsfeindlich agieren. Alles andere hält sie für demokratiefeindlich und verweist auf das Zitat, welches Voltaire zugeschrieben wird, als einen Grundpfeiler der Demokratie: „Ich bin zwar anderer Meinung als Sie, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass Sie sie frei aussprechen dürfen.“

Dass Wolf Ende Februar eine rechte Großdemonstration moderierte, ist eine glatte Lüge.

Zu guter Letzt bemüht Speit die „völkisch“-Keule, womöglich um die angedichtete antisemitische und rechte Gesinnung Wolfs zu untermauern. Anstelle die bunte und internationale Mischung der Seminarteilnehmer herauszuarbeiten, pickt er einzig Menschen heraus, auf die sein völkisch-Framing passen könnte, und versucht kläglich, die gern genommene Kontaktschuld zu bemühen. Das deutsche Rechtssystem kennt den Tatbestand der Kontaktschuld nicht. Dieser wird nach Einschätzung Gaudium in Vitas medienpolitisch gern herangezogen, um Bewegungen, in diesem Fall reformpädagogische Bewegungen, durch den Versuch der Beeinflussung der öffentlichen Meinung, zu zerschlagen.

Der gesamte Bericht zielt darauf ab, einen fragwürdigen politischen Hintergrund u.a. des Vereins Gaudium in Vita zu vermitteln.

Gaudium in Vita distanziert sich von diesem Bericht und seinem Autor Andreas Speit. Solcher Journalismus, der auf offensichtlicher Diffamierung basiert, hat in einer offenen, menschenfreundlichen Gesellschaft nichts zu suchen.

[1] https://taz.de/Voelkisch-inspirierte-Seminare/!5848465/

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